Kaiser Karl IV (1316-1378) - Ein Europäer zwischen Prag, Rom und Nürnberg
Kaiser Karl IV. (1316-1378) gilt als einer der glanzvollsten spätmittelalterlichen Herrscher, obwohl seine Lebens- und Regierungszeit in eine Krisen- und Umbruchzeit Europas fiel, die durch das Wüten des "Schwarzen Todes", Sturmfluten, Erdbeben und weitere Naturkatastrophen infolge von Klimaveränderungen sowie das große Kirchenschisma gekennzeichnet war. Der "königliche Kaufmann" stützte sich in seiner langen Herrschaftszeit weniger auf den Einsatz militärischer Gewalt als auf Diplomatie, Verrechtlichung durch Verschriftlichung sowie den Einsatz massiver Geldsummen. Das historische Zentrum Prags zählt nicht zuletzt wegen der Bauten aus Karls Zeit, darunter die steinerne Karlsbrücke und der Veitsdom auf dem Hradschin, zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der rastlose Reliquiensammler, Stifter und Reisekaiser hat auch die freie Reichsstadt Nürnberg besonders geschätzt. Karl zeichnet seine hohe Bildung aus, die ihn zu einem Kaiser nicht nur des Schwertes, sondern auch der Feder machte. Er war zweifellos eine der bedeutendsten Gestalten der europäischen, der tschechischen wie der deutschen Geschichte.
- Dr. Wolfgang Jahn
- Gebühr 110,00 EUR