Webinar: Gerechtigkeit
"Diese Wirtschaft tötet" hat Papst Franziskus behauptet. Er meint eine von den Industrieländern beherrschte Weltwirtschaft, die ausgrenzt, dem Geld eine religiöse Weihe verleiht, wachsende soziale Ungleichheit erzeugt, die zu militärischen Konflikten führt. Bei Umfragen, ob die Gerechtigkeit in Deutschland in den letzten Jahren abgenommen habe, antwortet eine Mehrheit der Befragten regelmäßig mit "Ja". Aber was bedeutet Gerechtigkeit? Lässt sie sich eindeutig definieren? Oder ist sie, wie ein liberaler Ökonom erklärte, ein völlig unsinniger Begriff? Für Aristoteles ragt die Gerechtigkeit aus allen Tugenden heraus, weil sie die Grundnorm einer politischen Ordnung ist. In einer pluralen Gesellschaft jedoch muss das, was gerecht ist, was die Mitglieder einander schulden, von ihnen selbst ermittelt werden. Dazu taugt eine Wertediskussion nicht, denn Werte sind beliebig und nicht für alle verpflichtend. Prof. Hengsbach sucht zwei Deutungen der Gerechtigkeit zu erläutern - zum einen als "Gleichheitsvermutung" und zum andern als "Recht auf Rechtfertigung" gesellschaftlicher Verhältnisse durch diejenigen, die ihnen unterworfen sind.
- Gebühr: 4,00 EUR