Die unterirdische Flugzeugproduktion in Eschenlohe

_
Im Jahr 1938 entstand in Augsburg-Haunstetten die Messerschmitt AG, ab November 1940 gab es in Regensburg die Messerschmitt GmbH Regensburg. Hier war die Endmontage des Jagdflugzeugs BF 109 und ab 1944 des Düsenjägers Me 262.
Wegen der vermehrten alliierten Bombenangriffe wurde ab 1943 die Flugzeugproduktion dezentralisiert und bis Oktober 1944 in 50 sichere süddeutsche Orte ausgelagert.
In Eschenlohe gab es seit der Olympiade die neue Reichsstraße 2 mit zwei Tunnels durch das dortige Felsmassiv. Parallel dazu verlief die Eisenbahn von München nach Garmisch. Strom konnte vom Walchenseekraftwerk bezogen werden. Es gab damit zwei gut ausgebaute Transportwege. Aus Regensburg wurden die benötigten Werkzeugmaschinen hierher ausgelagert.
Alle mechanisch hergestellten Teile für die BF 109 und für den Rumpf der Me262 kamen ab 1944 aus diesem Tunnel und wurden dann in zwei Nebenlager des Konzentrationslagers Mauthausen geliefert, wo sie von den dortigen Häftlingen weiterverarbeitet wurden.
In Eschenlohe selbst waren im September 1944 bereits über 1100 ausländische Arbeitskräfte beschäftigt, vor allem „Ostarbeiter“, aber auch Holländer, Flamen, Italiener, Serben, Bulgaren, Franzosen, Polen, Slowaken und Griechen. Sie waren in Lagerbaracken untergebracht, dort wo sich heute der Friedhof befindet. Einige ehemalige Lagerhäftlinge kamen nach Jahren wieder zurück, um ihre Erinnerungen mitzuteilen.