Gemüsesorten des Alpenraums - selbst anbauen und Saatgut gewinnen
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Sie sind vom Aussterben bedroht und oft nur noch in Genbanken vorhanden: Alte Gemüsesorten des Alpenraums könnten zukünftig wieder bedeutsam werden hinsichtlich der Klimafolgenbewältigung (Resistenz gegen extreme Witterungsereignisse) und für die Züchtung widerstandsfähiger Sorten. Die Bewahrung der genetischen Vielfalt unserer Nutzpflanzen ist essentiell, weil wir nicht wissen, welchen Herausforderungen unsere Nahrungsversorgung in Zukunft noch gewachsen sein muss. Ebenso wie regionale Obstsorten sind lokal verbreitete Gemüsesorten Teil des kulturellen Erbes. Die bunte Vielfalt, die es in keinem Supermarkt zu kaufen gibt, kann ein Anreiz sein, mit dem Gemüseanbau im eigenen Garten zu beginnen.
Bemühungen um den Sortenerhalt im Land Tirol haben dazu geführt, dass hier eine Sortenvielfalt bewahrt werden konnte, die andernorts verloren gegangen ist. Ein über das Programm INTERREG Bayern-Tirol aus EFRE-Fördermitteln gefördertes Projekt des Kreisverbandes für Gartenbau Garmisch-Partenkirchen und des Verbands der tiroler Gartenbauvereine ermöglicht nun erstmals den Zugang zur Sortensammlung der Genbank Tirol. Die Saatgutbibliotheken im Landkreis Garmisch-Partenkirchen bieten ideale Voraussetzungen für den Erhalt alter Sorten und die Weitergabe an andere Interessierte.
Bei dem Vortrag informiert die erfahrene Gartenbäuerin Leni Kühn über die Saatgutgewinnung, die Vorteile alter Sorten und die Ausleihe in den Saatgutbibliotheken. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, Saatgut für den eigenen Anbau mitzunehmen. Ein Fragebogen zur Bewertung des Erfolgs der Sorte im eigenen Garten kann zum Ende der Saison an die Gartenfachberatung im Landratsamt eingesendet werden. Die Auswertung der Fragebögen soll auf den Homepages des Kreisverbandes für Gartenbau Garmisch-Partenkirchen und des Verbands der tiroler Gartenbauvereine veröffentlicht werden.
- Leni Kühn, Hauswirtschaftsmeisterin, Gartenbäuerin Weitere Veranstaltungen dieses/r Referenten/in
- Gebühr kostenlos